Eine Hand voll freiwilliger Helfer hat den gemeinnützigen Verein Rahna 2002 gegründet, mit dem Ziel, Assistenzhunde im Großherzogtum bekanntzumachen. Sie wollten zeigen, wozu diese Hunde fähig sind, wieso sie so zuverlässig arbeiten und wie positiv diese Tiere die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen beeinflussen können. Darüber hinaus ging es den Initiatoren von Rahna darum, Assistenzhunde nach Luxemburg zu bekommen, beziehungsweise behinderten Menschen einen solchen, speziell ausgebildeten Hund an die Seite stellen zu können.
„Rahna bildet die Assistenzhunde nicht selbst aus. Die Tiere, die wir vermitteln, werden von der französischen Vereinigung „Handi’chiens“ ausgebildet. Sie hat schon 20 Jahre Erfahrung in der Ausbildung von Assistenzhunden für Menschen mit Behinderungen und ist offiziell von den französischen und luxemburgischen Autoritäten anerkannt. Ihre Hunde arbeiten sehr zuverlässig“, so Anne-Marie Ternes, die Sekretärin des gemeinnützigen Vereins.
Ausschließlich auf Spenden angewiesen
Rahna vermittelt seit 10 Jahren hochwertige, erwachsene und fertig ausgebildete Assistenzhunde an Menschen mit Behinderungen, sowie an soziale Einrichtungen in Luxemburg. Wenn der Verein die Patenschaft für diese Tiere übernimmt, dann heißt das konkret, dass Rahna einer Person den Assistenzhund kostenlos zur Verfügung stellt. Um diesen Dienst leisten zu können sei man ausschließlich auf Spenden angewiesen, unterstreicht Anne-Marie Ternes: „Nur so können wir sicherstellen, dass jeder, der einen Hund braucht, auch einen bekommen kann und schnell einen Nachfolger bereit haben, falls ein Tier in den Ruhestand tritt oder stirbt.“ Folglich sei der Verein auf öffentlichen oder privaten Feiern, Märkten, Clubmeetings und anderen Veranstaltungen präsent, um sich vorzustellen und Vorführungen vom Können seiner Hunde zu machen.
Rahna hat bislang 30 Hunde vermittelt
Andere Aufgaben von Rahna sind die Unterstützung der Hundebesitzer, die Vernetzung dieser mit den Ehrenamtlichen Mitarbeitern, sowie in besonderen Fällen eine finanzielle Unterstützung, falls eine ein chirurgischer Eingriff oder eine kostspielige Therapie beim Tier notwendig ist. Durch die unermüdliche Arbeit der Vereinsgründer wurden Rahna und der Einsatz der Assistenzhunde in den letzten 10 Jahren in der Öffentlichkeit sehr bekannt. „Rahna hat immerhin 30 Hunde seit 2002 vermittelt und hat auch mitgeholfen, das „Medaillen-Gesetz“ auszuarbeiten, das behinderten Menschen mit ihrem Assistenzhund den Zugang zu öffentlichen Räumen garantiert. Inzwischen hat sich der Vorstand erneuert und besteht nun aus einer gelungenen Kombination von Gründungsmitgliedern und behinderten Menschen mit Assistenzhund. Dies garantiert einen frischen Wind im Verein, gestützt vom Wissen und der Kompetenz der Gründer“, schwärmt Anne-Marie Ternes.
Assistenzhunde werden für 3 Berufe ausgebildet
Die Tiere, die von „Handi’chiens“ ausgebildet werden, haben alle die gleiche Ausbildung. Je nach Charakter und Befindlichkeit eignen sie sich besser für den einen als den anderen Job. „Der Assistenzhund begleitet seinen behinderten Menschen überall hin und hilft ihm in vielerlei Hinsicht: runtergefallene Socken aufheben, Türen öffnen, das Telefon bringen, Socken ausziehen, Hilfe rufen… Der „Chien d‘éveil“ arbeitet bei Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung: er stimuliert sein Herrchen oder Frauchen, fördert dessen sozialen Kontakt und gibt ihm Sicherheit. Der „Chien d’accompagnement social“ wird in Altersheimen, Pflegeheimen und Foyers eingesetzt, um den Bewohnern Freude zu bereiten, Aktivitäten mit ihnen zu machen und häufig eine Kommunikation herzustellen, die mit anderen Menschen nicht mehr funktioniert“, erklärt Anne-Marie Ternes.
Ein weiterer Rahna-Hund arbeitet indes beim Streetwork-Service, um den Kontakt mit den Jugendlichen auf der Straße zu erleichtern. Am heutigen Samstag feiert der gemeinnützige Verein seinen 10. Geburtstag im Atert-Lycée in Redange-Attert mit einer öffentlichen Feier, die von der Tourismus- und Mittelstandsministerin Françoise Hetto-Gaasch moderiert wird. Einer der Höhepunkte ist sicher die öffentliche Vorstellung der 7 Assistenzhunde, die seit der letzten Feier Ende 2010 ihr Herrchen oder Frauchen in Luxemburg gefunden haben. Sie werden zusammen mit den Familien, die diese Hunde ausgebildet haben sowie den Paten der Tiere auf der Bühne sein und Zeugnis ablegen von diesem gemeinsamen Abenteuer.
Journal : Luxemburg – Nico Pleimling